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inklusiver Unterricht

Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e.V. – Wegbereiter der Inklusion

Inklusion für alle erlebbar machen, ist das Motto, mit dem Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen sich für inklusive Bildung einsetzt. Als die Elterninitiative 1981 antrat, um eine gemeinsame Betreuung in Kita und Schule für ihren Nachwuchs zu erreichen, waren gleiche Bildungschancen und soziale Teilhabe noch ein ferner Traum. Separation von Kindern mit besonderem Förderbedarf war die Norm.
Ohne Know-how in Sachen Recht oder schulische Verwaltungsabläufe, ohne gesetzliche Grundlage (es galt noch das Reichsschulpfichtgesetz von 1938), gegen starke Vorbehalte, dafür aber mit einigen Pionieren und Überzeugten an ihrer Seite hat das Team um Dr. Christa Roebke vor 35 Jahren begonnen. Zu den ersten Unterstützern zählten die Schulleiterin der Bodelschwinghschule, Bärbel Bode, Schulamtsleiter Werner Koch-Gombert von der Stadt Bonn und Heribert Brabeck von der Bezirksregierung Köln. Aus dieser Initiative heraus entstanden 1985 zeitgleich die Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen, sowie auch neben zehn anderen die Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen NRW e.V.. Diese unterstützt landesweit rund 25 Elterninitiativen, die vor Ort in den jeweiligen Kommunen zum Teil auch bereits über die Jahrzehnte hinweg aktiv sind. Aktuell gibt es die BAG nicht mehr, weil mit Inkrafttreten der UN-BRK die Tätigkeiten so mannigfaltig und umfangreich wurden, dass dies rein ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen war. Es gab keine Fördergelder – Inklusion sollte zum Nulltarif umgesetzt werden.

Inklusion (er)lebbar machen

Heute kann sich der Bonner Verein auf ein breites Netzwerk an Partnern stützen und stellt seine fachliche Kompetenz anderen Eltern, Politik und Verwaltung zur Verfügung – wo sie wichtig, hilfreich und nötig ist.
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen berät und unterstützt Familien, vermittelt und koordiniert Kindergarten- oder Schulbegleiter und organisiert gemeinsame Freizeitangebote. Das Team aus nunmehr acht hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringt Eltern, Peer-Berater und Experten in Kontakt und berät und unterstützt Einrichtungen auf ihrem Weg zu gelingenden inklusiven Angeboten. Gerade die Schulbegleiter haben sich als wirkungsvoller Türöf ner und für viele Kinder als notwendige Ressource für gutes Gemeinsames Lernen für alle Beteiligten erwiesen. Zum Teil werden die Lehrerteams vor Ort über lange Zeiträume durch uns begleitet.
Dank der Förderung durch Aktion Mensch konnte Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen seine Beratungsund Unterstützungsleistungen seit 2013 weiter ausbauen. Regelmäßige Elterncafés und Informationsveranstaltungen fördern den Austausch. Wichtige Kooperationspartner sind außerdem die DRK Schwesternschaft, das Bonner Spendenparlament und der Paritätische Wohlfahrtsverband als Dachverband.

Engagiert und unabhängig für Inklusion

Für Eltern stellt inklusive Bildung auch im zweiten Jahr des Rechtsanspruches immer noch eine Herausforderung dar. Unsere Peer-Beratung ist durch ihre Unabhängigkeit von Institutionen daher der Garant, ermutigend und stärkend begleiten zu können. Oftmals nehmen Eltern unsere Unterstützung bei Hilfeplangesprächen oder Förderkonferenzen als eine wichtige Möglichkeit wahr, ihre Interessen angemessen vertreten zu sehen.
Eltern, die sich bei uns Unterstützung holen und informieren lassen, werden anders wahrgenommen. Auch
Schulen, die unsere Haltung und unser Wissen für sich als hilfreich empfinden, berichten tendenziell häufger von gelingenden inklusiven Prozessen.
Bei der Weiterentwicklung von Inklusion in Bonn nimmt die Verwaltung der Stadt Bonn uns immer noch als aktiven und wichtigen Partner wahr.
Sicher ist: Wir bleiben weiter dran!

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/shutterstock_186309818.jpg 815 1200 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2021-08-24 11:50:212021-08-24 11:50:21Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e.V. – Wegbereiter der Inklusion
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Verein, Unternehmen und Nachhaltigkeit

Wir gehören „geschichtlich“ gesehen zum „Urgestein“ des Bonner Vereins oder sogar seiner Vorgeschichte. Dabei war allerdings meist unser eigener aktiver Einsatz nur bescheiden.

Vor allem haben wir profitiert, zuächst von Christa, Wolfgang und Albrecht Roebke und von der „Eisbrecher“-Funktion Uli Roebkes. Unsere Kinder Isabel und Christopher waren ab Bodelschwingh-Schule dabei, auch auf der IGS Bonn-Beuel bis 1991. Isabel hat als Nicht-Behinderte viel soziales Engagement und Unbefangenheit „mitgenommen“.

Christopher ist stark benachteiligt unter anderem durch Lernbehinderung und Tagesschläfrigkeit. Durch den Verein – angefangen bei der damaligen Vorsitzenden Frau Sturm und ihren nachbarschaftlichen Kontakten zu dem Unternehmer, über das langjährige Vorstandsmitglied Heiner Klaes und den Sohn Albrecht unserer „Schutzpatrone“ Christa und Wolfgang Roebke – hat Christopher 1996 eine Arbeit in der damaligen Druckerei Thenée gefunden, die er so gut er kann noch heute ausübt.

Die schwierige Lage der Druckbranche, besonders groß in Bonn, wo früher zum Beispiel Bundestag und Bundesrat wichtige regelmäßige Auftraggeber waren, machte dem Unternehmen damals schwer zu schaffen. Trotzdem hat es über die Jahre an seinem Engagement für diesen nicht einfachen Arbeitnehmer festgehalten. Es überdauerte damit unter anderem auch mehrere organisatorische und firmenrechtliche Umstrukturierungen, die Verlagerung vieler Arbeitsplätze nach Köln und letztlich auch die Streichung von Arbeitsplätzen.

Wir sind dem Verein und diesem beispielgebenden Unternehmen (heute unter dem Namen inpuncto asmuth) und den Leitungspersönlichkeiten Herrn Florian Thenée früher und jetzt Herrn Reiner Siering unendlich dankbar!

Gunda Mann-Lechleiter, Hans-Dieter Mann, Christopher Mann

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 13:08:312020-03-12 11:13:35Verein, Unternehmen und Nachhaltigkeit
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Wir sind überaus dankbar, dass es Vereine wie GL-GL gibt

Seit Sommer 2010 bis 2016 hatten wir insgesamt 7 junge Frauen, die Sophia beim Schulweg, bei Ausflügen, im Sport- und Schwimmunterricht und auch und vor allem im Schulalltag unterstützten.

Wir hätten am Anfang nicht zu hoffen gewagt, dass Sophia die Grundschulzeit mit (für ihre Krankheit) so wenig Problemen durchläuft. Und noch weniger hätten wir glauben können, dass sie ein Gymnasium besuchen wird und das Ziel Abitur erreichbar scheint.

Aber vielleicht erst mal ganz von vorne:

Sophia wurde 2003 mit einem sehr schweren Herzfehler geboren und es war nie sicher, wie gut sie behandelt werden könnte, und wie gut sie sich entwickeln würde. Mit einem halben Jahr wurde sie operiert, der Herzfehler konnte nur teilkorrigiert werden. Aber sie entwickelte sich danach trotz verminderter Belastbarkeit und verschiedenen anderen Problemen ganz ordentlich.

Unsere Tochter wurde im Regelkindergarten aufgenommen. Dort nahm sie sich bei körperlichen Aktivitäten sehr zurück und bei Ausflügen und besonderen Aktivitäten mussten wir Eltern ran, was auch irgendwie passte.

Vor der Einschulung dann das schulärztliche Gutachten. Sophia konnte körperliche Defizite durch sprachliche Kompetenz ein wenig ausgleichen, wurde aber dennoch ein Jahr zurückgestellt. Im Jahr darauf mussten wir uns bei der Förderschule Bonn-Tannenbusch vorstellen. Die hätten Sophia dann auch liebend gerne genommen, aber uns war schnell klar, dass das nicht die richtige Schule für uns sein kann. Die vor allem körperlichen Schwierigkeiten sollten doch von der Regelschule ausgeglichen werden können, dachten wir.

Von Freunden wussten wir um die Möglichkeit der Schulbegleitung und wandten uns vertrauensvoll an GL-GL. Und das war genau das Richtige.

Sophia durfte die Till-Eulenspiegel-Grundschule in unserer Nachbarschaft besuchen, die Schulbegleitung war meistens pünktlich am Schulweg zur Stelle und war dann eine Bereicherung für die ganze Klasse. Ich bin mir sicher, nicht nur Sophia, sondern auch viele andere Kinder profitierten von der Anwesenheit einer anderen Person in der Klasse. Die Grundschulzeit verging schnell, unsere Tochter hatte immer noch ihre Probleme, die von den Betreuerinnen mehr oder weniger aufgefangen wurden, und am Ende der 4. lag dann, zu meinem Erstaunen, die Gymnasialempfehlung vor.

Meine Tochter entwickelte bald etwas mehr „Freiheitsdränge“, trotzdem konnten wir den Übergang nicht unbetreut verlaufen lassen. Das Sozialamt genehmigte ein weiteres Jahr Schulbegleitung, und langsam wurde deutlich, dass Sophia bald alleine zurecht kommen müsse. Seit der sechsten Klasse stehen wir nun ohne Betreuer da. Meine Tochter soll selbständig werden oder mit Hilfe der Klassenkameradinnen zurecht kommen, was auch meistens gut geht. Die Lehrer sind mehr gefordert und bei Ausflügen sind wir Eltern immer noch dran, oder wieder mal.

Wir sind jedoch überaus dankbar, dass es solche Vereine wie GL-GL gibt, und Kinder wie Sophia nicht sofort auf die Förderschule geschickt werden müssen. Vielen, vielen Dank den Ehrenamtlichen, die mithelfen, dass möglichst viele Kinder ihre Möglichkeiten ausschöpfen können und im Rahmen ihrer Fähigkeiten einen eigenen Lebensweg gehen dürfen.

Ohne das Leitbild der Inklusion und ohne die Arbeit der Schulbegleitungen hätte auch unsere Töchter deutlich weniger Möglichkeiten, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Ob Sophia jemals ganz selbständig leben kann steht auf einem anderen Blatt, aber ich denke, alle haben ihr Bestes dazu gegeben, und dafür nochmals allerherzlichsten Dank!!

Es grüßt in herzlicher Dankbarkeit

Familie Wolf

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 13:05:352020-03-12 11:06:05Wir sind überaus dankbar, dass es Vereine wie GL-GL gibt
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Angefangen hat es mit einem Flyer …

Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen – seit Jahren!
Inzwischen ist Johannes groß, bald wird er schon zehn! Das heißt, die Zeit, die wir mit GLGL teilen, reicht auch schon Jahre zurück.

Angefangen hat es mit einem Flyer, der bei uns im integrativen Kinderhaus auslag, da war Johannes erst drei. Ein Jahr später, als die ersten Überlegungen in Richtung Grundschule anstanden, haben wir uns dann erstmals bei Euch gemeldet: Das Kinderhaus veranstaltet jedes Jahr einen Elternabend „Welche Schule für mein Kind?“. Dieses Mal hatten wir nicht nur die umliegenden Grundschulen eingeladen, sondern auch GLGL, was damals, lange bevor „Inklusion“ in aller Munde war, zu einem höchst spannenden Abend mit vielen Diskussionen führte!

Am Ende hatten die Schulen (Ausgangsposition: „Wie soll das denn in der Praxis gehen?“) und auch wir Eltern („Wer Inklusion will, sucht Lösungen!“) durch Euch einen ganzen Haufen Denkanstöße bekommen!

Die Wahl der richtigen Schule ist schwierig. Auf den Elternabend folgten viele Telefonate mit GLGL über den Schulalltag, und wie man ihn mit Behinderung schaffen kann. Dabei haben wir es ja noch einfach – Johannes hat ‚nur‘ eine Gehbehinderung, eine Spastik in den Beinen, die Arme sind nur leicht betroffen, und der helle Kopf macht alles locker wett. Wie auch immer, danke an Euch! Die Beratung von Eltern für Eltern war für uns Gold wert!

Dann kam die Grundschulzeit. Wir hatten uns für eine Regelgrundschule, halbwegs barrierefrei, mit Einzelintegration entschieden. Die Schule war auf dem Weg der Inklusion, aber noch am Anfang des Weges: Es gab kaum Erfahrungen, auf die wir zurückgreifen konnten. Dafür aber viele offene Türen und Köpfe und ganz praktische Unterstützung von Euch: Die Schulbegleiter, die Johannes in den vier Jahren zur Seite standen, kamen alle über GLGL und wurden von Euch gut betreut. So ging es ihm bestens, und er konnte mit seinen Freunden in Schule und OGS zusammen sein. Danke auch hierfür! Das einzige Manko im Rückblick: die Einzelintegration. Im Kinderhaus waren mehrere Kinder mit Behinderungen, mit Einschränkungen unterschiedlicher Art. Das haben wir die letzten Jahre vermisst, denn so war Johannes immer ‚besonders besonders‘.

Und jetzt im Sommer folgt der nächste große Schritt, der Wechsel auf die weiterführende Schule. Nach einigem Hin und Her wird es doch unsere Wunschschule, die Gesamtschule in Beuel. Dort fühlten wir uns bei Vorgesprächen, Tagen der Offenen Tür und sonstigen Besuchen bestens aufgehoben. Aber nach der Anmeldung kam aus heiterem Himmel eine Absage – eine Gesetzesänderung hatte Johannes aus dem Losverfahren ausgeschlossen! Und wieder standet Ihr uns mit Rat und Tat zur Seite: Eine gemeinsame Aktion beim Schulausschuss der Stadt und eine erfahrene Rechtsanwältin halfen, die Schulbehörden von seinem Recht auf gleiche Behandlung zu überzeugen. Am Ende kam doch noch die Zusage. Auf die gesamte Aktion hätten wir natürlich gerne verzichtet. Aber anders betrachtet: So wird man stark fürs Leben!

Jetzt freuen wir uns darauf, an einer bunten, erfahrenen Schule den Weg der Inklusion weiter mitzugestalten. Weiterhin gemeinsam leben – gemeinsam lernen!

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 13:00:302020-03-12 11:09:04Angefangen hat es mit einem Flyer …
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Eine Familie mit einem Mädchen mit Down Syndrom, das mittlerweile eine junge Frau geworden ist:

Ich möchte Euch berichten, dass Lina seit Anfang Mai 2014 einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz in der Mensa der Waldorfschule hat! Sie fühlt sich an ihrem neuen Arbeitsplatz sehr gut aufgehoben und lernt eine Menge. Ich danke Euch sehr, dass Ihr den Kontakt zu den Mitarbeiterinnen dort hergestellt habt. Sie haben Lina ein Praktikum ermöglicht und sich dann sehr eingesetzt, dass sie weiter in der Mensa arbeiten kann. Das war leider nicht so einfach, denn die Werkstatt, in der Lina auch jetzt noch montags arbeitet, hat uns nicht so gut unterstützt. Man wollte wohl die Förderung vom Arbeitsamt für Linas Stelle in der Werkstatt nicht verlieren. Eine Justiziarin der Lebenshilfe hat uns bei der Auseinandersetzung mit der Werkstatt geholfen. Danke auch für Euren Hinweis auf die Dokumente vom Landschaftsverband, aus denen ja hervorgeht, dass so eine tolle Möglichkeit, wie sie Lina jetzt hat, nicht verhindert werden sollte.

Liebe Grüße

Angela Joseph

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 12:58:562020-03-12 11:08:08Eine Familie mit einem Mädchen mit Down Syndrom, das mittlerweile eine junge Frau geworden ist:
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Familie mit Kind mit Förderschwerpunkt Körperlich-Motorische-Entwicklung:

Gemeinsam leben – gemeinsam lernen – seit Jahren!

Inzwischen ist Johannes groß, bald wird er schon zehn! Das heißt, die Zeit, die wir mit GLGL teilen, reicht auch schon Jahre zurück. Angefangen hat es mit einem Flyer, der bei uns im integrativen Kinderhaus auslag, da war Johannes erst drei. Ein Jahr später, als die ersten Überlegungen in Richtung Grundschule anstanden, haben wir uns dann erstmals bei Euch gemeldet: Das Kinderhaus veranstaltet jedes Jahr einen Elternabend „Welche Schule für mein Kind?“. Dieses Mal hatten wir nicht nur die umliegenden Grundschulen eingeladen, sondern auch GLGL, was damals, lange bevor „Inklusion“ in aller Munde war, zu einem höchst spannenden Abend mit vielen Diskussionen führte! Am Ende hatten die Schulen (Ausgangsposition: „Wie soll das denn in der Praxis gehen?“) und auch wir Eltern („Wer Inklusion will, sucht Lösungen!“) durch Euch einen ganzen Haufen Denkanstöße bekommen!

Die Wahl der richtigen Schule ist schwierig. Auf den Elternabend folgten viele Telefonate mit GLGL über den Schulalltag, und wie man ihn mit Behinderung schaffen kann. Dabei haben wir es ja noch einfach – Johannes hat ‚nur‘ eine Gehbehinderung, eine Spastik in den Beinen, die Arme sind nur leicht betroffen, und der helle Kopf macht alles locker wett. Wie auch immer, danke an Euch! Die Beratung von Eltern für Eltern war für uns Gold wert!

Dann kam die Grundschulzeit. Wir hatten uns für eine Regelgrundschule, halbwegs barrierefrei, mit Einzelintegration entschieden. Die Schule war auf dem Weg der Inklusion, aber noch am Anfang des Weges: Es gab kaum Erfahrungen, auf die wir zurückgreifen konnten. Dafür aber viele offene Türen und Köpfe und ganz praktische Unterstützung von Euch: Die Schulbegleiter, die Johannes in den vier Jahren zur Seite standen, kamen alle über GLGL und wurden von Euch gut betreut. So ging es ihm bestens, und er konnte mit seinen Freunden in Schule und OGS zusammen sein. Danke auch hierfür! Das einzige Manko im Rückblick: die Einzelintegration. Im Kinderhaus waren mehrere Kinder mit Behinderungen, mit Einschränkungen unterschiedlicher Art. Das haben wir die letzten Jahre vermisst, denn so war Johannes immer ‚besonders besonders‘.

Und jetzt im Sommer folgt der nächste große Schritt, der Wechsel auf die weiterführende Schule. Nach einigem Hin und Her wird es doch unsere Wunschschule, die Gesamtschule in Beuel. Dort fühlten wir uns bei Vorgesprächen, Tagen der Offenen Tür und sonstigen Besuchen bestens aufgehoben. Aber nach der Anmeldung kam aus heiterem Himmel eine Absage – eine Gesetzesänderung hatte Johannes aus dem Losverfahren ausgeschlossen! Und wieder standet Ihr uns mit Rat und Tat zur Seite: Eine gemeinsame Aktion beim Schulausschuss der Stadt und eine erfahrene Rechtsanwältin halfen, die Schulbehörden von seinem Recht auf gleiche Behandlung zu überzeugen. Am Ende kam doch noch die Zusage. Auf die gesamte Aktion hätten wir natürlich gerne verzichtet. Aber anders betrachtet: So wird man stark fürs Leben!

Jetzt freuen wir uns darauf, an einer bunten, erfahrenen Schule den Weg der Inklusion weiter mitzugestalten. Weiterhin gemeinsam leben – gemeinsam lernen!

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 12:57:532020-03-12 11:10:40Familie mit Kind mit Förderschwerpunkt Körperlich-Motorische-Entwicklung:
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen

Sabine Kreutzer, Schulleiterin Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn

Ingrid Gerber von Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen traf mich zum ersten Mal kurz nach der Gründung meiner Gesamtschule in Bonn. Das war kein Zufall. Ich vermute, sie hatte gezielt nach mir Ausschau gehalten, um mir ihr Anliegen anzutragen: Wann würde ich eine integrative Lerngruppe einrichten? Wann würde ich die ersten Kinder mit Behinderung in meine Schule holen? Ich reagierte abweisend. Die Gründung einer Schule ist eine komplexe Angelegenheit und es schien mir, die Aufgabe sei groß genug.

Es zeichnet Ingrid Gerber aus, dass sie sich von meiner ersten Reaktion nicht beirren ließ. Vielleicht hatte sie gesehen, dass ich bereits mit allerlei Arten von Besonderheiten, die Kinder in das Leben einer Lehrperson bringen, sehr gut zurechtkam. Jedenfalls meldete sie sich bald darauf wieder und bat um einen Termin. Ich zeigte Frau Gerber unsere Schule, ein über hundert Jahre altes Gebäude, das als erste Barriere eine breite und schwere Eingangstür hat, die man nicht leicht feststellen kann. Wir gingen die Treppen hinauf in die zweite Etage in mein Büro. Durch die Tür passt, wie ich heute weiß, ein Rollstuhl haargenau. Im Flur sprachen wir schon über Inklusion und ich weiß noch, dass ich Frau Gerber sagte, dass das alte Gebäude mit seinen hohen, kirchenähnlichen Fluren eine schwierige Akustik im Flur hat. Wenn da einer ohnehin nicht gut hören könne – wie wäre das erst für diesen Menschen, wenn der Flur voller Menschen wäre?

Frau Gerber schmunzelte angesichts meiner Einwände. Sie erzählte mir von den Kindern, mit deren Schulsuche sie sich gerade beschäftigte. Sie erzählte mir von ihrem Sohn. Sie bot mir an, dass ihr Sohn mir zeigen könnte, wie er im Rollstuhl die Treppen überwinden kann. Sie empfahl mir Fachliteratur. Sie gab mir Kontaktadressen und bot Gespräche an. Überzeugt hat mich der Einsatz dieses Menschen, der so für Kinder mit Behinderung kämpfte, wie ich es tue, für die Kinder, die meine Schule besuchen. Die Leichtigkeit, mit der sie zugab, wie schwer es manchmal ist, Kinder mit einer Behinderung zu erziehen. Die großen Schwierigkeiten, die man im Alltag überwinden muss. Sie erzählte frei von dem Schmerz, der die Ablehnung in ihr verursacht. Und dass es ihrem Sohn sehr gut gehe an seiner Gesamtschule.

Ingrid Gerber hat mich durch ihren Einsatz als Mensch von der Inklusion überzeugt. Sie war immer bereit, zu beraten und zu unterstützen, als wir uns als Kollegium auf unseren Weg machten. Sie stand immer an diesem Weg, um einzuspringen, aber sie wusste, dass wir ihn als Schule selbst gehen müssen. Wir haben uns in unserem Lehrerkollegium noch im gleichen Jahr einstimmig entschlossen, eine integrative Lerngruppe einzurichten. Ingrid Gerber vermittelte einen Fachvortrag von Frau Professor Jutta Schöler, als wir mit der Arbeit im neuen Jahrgang begannen. Sie ist heute ein oft und gern gesehener Gast an unserer Schule. Wir alle schätzen ihren Elan und ihre Kompetenz.

Ich weiß immer noch nicht, ob ihr Sohn wirklich die Treppe überwunden hätte. Es ist aber auch völlig gleich. Ich weiß, dass es einen Weg gibt, wo ein Wille ist. Der Weg zur Inklusion muss ein breiter Weg sein. Nicht wegen der Rollstuhlfahrer. Sondern damit wir ihn alle gemeinsam gehen können.

https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2020/01/erfolgsgeschichten-inklusion-bonn.jpg 645 900 CToelg https://www.gl-bonn.de/wp-content/uploads/2019/11/gemeinsam-lernen-gemeinsam-leben-bonn-logo.png CToelg2020-01-22 12:56:202020-03-12 11:11:28Sabine Kreutzer, Schulleiterin Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn

Termine

  • 02.03.2023 Online-Seminar zum Thema: „Sexualität von Kindern mit kognitiven Einschränkungen“9. Januar 2023 - 18:14
  • 08.06.2022 Mitgliederversammlung – Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e. V.31. Mai 2022 - 12:34
  • 24.05.2022 Veranstaltung im Rahmen „Special Adventure Camp Bonn 2022“12. Mai 2022 - 10:49
  • 22.09.2021 Informationsveranstaltung zum Schulwechsel10. September 2021 - 12:29
  • 02.09.2020 Mitgliederversammlung GLGL Bonn e.V.24. August 2020 - 18:41

Erfolgsgeschichten

  • inklusiver UnterrichtGemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e.V. – Wegbereiter der Inklusion24. August 2021 - 11:50
  • Gemeinsam Leben – Gemeinsam LernenVerein, Unternehmen und Nachhaltigkeit22. Januar 2020 - 13:08
  • Gemeinsam Leben – Gemeinsam LernenWir sind überaus dankbar, dass es Vereine wie GL-GL gibt22. Januar 2020 - 13:05

Stellenangebote

  • Schulbegleitung Integrationsassistenz in BonnIntegrationsassistent*in (Schulbegleiter*innen) für Kinder und Jugendliche mit körperlicher und / oder geistiger Behinderung2. August 2022 - 11:45
  • Fachliche Integrationsassistenz in Schulen3. August 2020 - 11:25
  • Nicht fachliche Integrationsassistenz in Schulen5. Juli 2020 - 11:11

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wir freuen uns auf Sie!

Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e.V.

Simrockallee 2
53173 Bonn
Anfahrt

Telefon: 0228 / 30 41 40 34

Telefon: 0228 / 30 41 40 30

Sollten Sie uns nicht persönlich erreichen, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Wir rufen Sie zurück, sobald es uns möglich ist.

eMail: info@gl-bonn.de

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