Ohne Know-how, ohne gesetzliche Grundlage, gegen starke Vorbehalte, dafür aber mit einigen Pionieren und Überzeugten an ihrer Seite. Zu unseren ersten Unterstützern zählten die Schulleiterin der Bodelschwinghschule, Bärbel Bode, Schulamtsleiter Werner Koch-Gombert und Heribert Brabeck von der Stadt Bonn.
100 Mitglieder und hauptamtliche Geschäftsstelle
Inzwischen gehören dem Verein etwa 100 Mitglieder an. Unsere Aktivitäten werden heute von einem dreiköpfigen Vorstand und weiteren ehrenamtlich arbeitenden Eltern getragen, außerdem konnten wir inzwischen eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle einrichten. Unterstützt werden wir von einer Reihe von Unternehmen, die ihr Know-how zur Verfügung stellen. Für Eltern, die für ihre Kinder einen inklusiven Unterricht wünschen sowie Einrichtungen, die ihre Angebote für alle zugänglich gestalten wollen, bietet „Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn“ heute Beratung, Unterstützung und Kontakte zu einem Netzwerk an Experten. Unsere hauptamtliche Beratungsstelle wurde von 2013 – 2018 von Aktion Mensch gefördert. Nach dem Auslauf der Förderung wird die Beratung ehrenamtlich fortgeführt. Im Jahr 2014 förderte das Bonner Spendenparlament unser erstes Freizeitprojekt, welches Aktion Mensch 2017 erneut unterstützte.
Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen NRW e.V.
Im Jahr 1994 wurde aus unserem Verein heraus die Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen NRW e.V. gegründet. Sie koordiniert landesweit Elterninitiativen, die im Bereich Inklusion tätig sind und gehört zu unseren wichtigsten Kooperationspartnern. Ein weiterer wichtiger Partner ist der Kölner Elternverein mittendrin e.V., der den Kongress „Eine Schule für Alle“ trägt. Im Rahmen des Kongresses fanden sich 30 Elterninitiativen zusammen, die sich regelmäßig im Rheinlandplenum austauschen und gemeinsame Aktionen organisieren. Eine erfolgreiche gemeinsame Aktion waren die in mehreren Kommunen eingebrachten Bürgeranträge, mit denen die Erstellung von lokalen Inklusionsplänen gefordert wurde (2009), hier der Bonner Antrag von GLGL. Die Städte sollten sich auf eine planvolle Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichten. Später forderten die Elterninitiativen in weiteren Bürgeranträgen eine Erhebung der Ressourcen, die die Kommunen für sonderpädagogische Förderung ausgeben. Ziel war es zu ermitteln, wie hoch die Ausgaben für sonderpädagogische Förderung im Förderschul- wie im Regelschulsystem sind. Zahlen, die es in der Zusammenstellung bislang nicht gab! Damit sollte Transparenz geschaffen werden, um sicherzustellen, dass beim Inklusionsprozess keine Reduzierung der Mittel für Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf stattfindet.
Die ersten Schulbegleiter in Bonn
Die ersten Schulbegleiter in Bonn wurden – damals noch als Zivildienstleistende – über unseren Verein zur Verfügung gestellt. Häufig war es auch genau diese Ressource, die Schulen dazu bewogen hat, mit Gemeinsamem Unterricht überhaupt erst zu beginnen. Dass wir die dortigen Teams aus Lehrern, Sonderpädagogen und Schulbegleitern dann auch z.T. über lange Zeiträume begleiten und bei auftretenden Schwierigkeiten ins Gespräch gehen und ggf. fachliche Unterstützung hinzu holen, hat sich als hilfreich und zielführend erwiesen, um das Gemeinsame Lernen für alle Beteiligten gelingen zu lassen.