Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen Bonn e.V. – Wegbereiter der Inklusion
Inklusion für alle erlebbar machen, ist das Motto, mit dem Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen sich für inklusive Bildung einsetzt. Als die Elterninitiative 1981 antrat, um eine gemeinsame Betreuung in Kita und Schule für ihren Nachwuchs zu erreichen, waren gleiche Bildungschancen und soziale Teilhabe noch ein ferner Traum. Separation von Kindern mit besonderem Förderbedarf war die Norm.
Ohne Know-how in Sachen Recht oder schulische Verwaltungsabläufe, ohne gesetzliche Grundlage (es galt noch das Reichsschulpfichtgesetz von 1938), gegen starke Vorbehalte, dafür aber mit einigen Pionieren und Überzeugten an ihrer Seite hat das Team um Dr. Christa Roebke vor 35 Jahren begonnen. Zu den ersten Unterstützern zählten die Schulleiterin der Bodelschwinghschule, Bärbel Bode, Schulamtsleiter Werner Koch-Gombert von der Stadt Bonn und Heribert Brabeck von der Bezirksregierung Köln. Aus dieser Initiative heraus entstanden 1985 zeitgleich die Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen, sowie auch neben zehn anderen die Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen NRW e.V.. Diese unterstützt landesweit rund 25 Elterninitiativen, die vor Ort in den jeweiligen Kommunen zum Teil auch bereits über die Jahrzehnte hinweg aktiv sind. Aktuell gibt es die BAG nicht mehr, weil mit Inkrafttreten der UN-BRK die Tätigkeiten so mannigfaltig und umfangreich wurden, dass dies rein ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen war. Es gab keine Fördergelder – Inklusion sollte zum Nulltarif umgesetzt werden.
Inklusion (er)lebbar machen
Heute kann sich der Bonner Verein auf ein breites Netzwerk an Partnern stützen und stellt seine fachliche Kompetenz anderen Eltern, Politik und Verwaltung zur Verfügung – wo sie wichtig, hilfreich und nötig ist.
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen berät und unterstützt Familien, vermittelt und koordiniert Kindergarten- oder Schulbegleiter und organisiert gemeinsame Freizeitangebote. Das Team aus nunmehr acht hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringt Eltern, Peer-Berater und Experten in Kontakt und berät und unterstützt Einrichtungen auf ihrem Weg zu gelingenden inklusiven Angeboten. Gerade die Schulbegleiter haben sich als wirkungsvoller Türöf ner und für viele Kinder als notwendige Ressource für gutes Gemeinsames Lernen für alle Beteiligten erwiesen. Zum Teil werden die Lehrerteams vor Ort über lange Zeiträume durch uns begleitet.
Dank der Förderung durch Aktion Mensch konnte Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen seine Beratungsund Unterstützungsleistungen seit 2013 weiter ausbauen. Regelmäßige Elterncafés und Informationsveranstaltungen fördern den Austausch. Wichtige Kooperationspartner sind außerdem die DRK Schwesternschaft, das Bonner Spendenparlament und der Paritätische Wohlfahrtsverband als Dachverband.
Engagiert und unabhängig für Inklusion
Für Eltern stellt inklusive Bildung auch im zweiten Jahr des Rechtsanspruches immer noch eine Herausforderung dar. Unsere Peer-Beratung ist durch ihre Unabhängigkeit von Institutionen daher der Garant, ermutigend und stärkend begleiten zu können. Oftmals nehmen Eltern unsere Unterstützung bei Hilfeplangesprächen oder Förderkonferenzen als eine wichtige Möglichkeit wahr, ihre Interessen angemessen vertreten zu sehen.
Eltern, die sich bei uns Unterstützung holen und informieren lassen, werden anders wahrgenommen. Auch
Schulen, die unsere Haltung und unser Wissen für sich als hilfreich empfinden, berichten tendenziell häufger von gelingenden inklusiven Prozessen.
Bei der Weiterentwicklung von Inklusion in Bonn nimmt die Verwaltung der Stadt Bonn uns immer noch als aktiven und wichtigen Partner wahr.
Sicher ist: Wir bleiben weiter dran!